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Vollständiges Webgewicht aus Janowice Vollständiges Webgewicht aus Janowice, Umzeichnung

 

Wirtschaftliche Aktivitäten in Janowice

Hinweise auf handwerkliche Aktivitäten, insbesondere die Metallverarbeitung, fehlen bisher völlig. Bei der Annahme von Subsistenzwirtschaft in einer wesentlich agrarisch geprägten Ansiedlung dieser Größe und Laufzeit sind sie jedoch vorauszusetzen und mögen noch zutage treten. Belegt sind, neben der Töpferei, einstweilen die Herstellung und Verarbeitung von Textilien durch zwei kugelförmige, unverzierte Spinnwirtel und einige Webgewichte, die auf dem Siedlung in Janowice gefunden wurden.

Den interessantesten Nachweis für Textilherstellung innerhalb der Siedlung liefert ein pyramidenstumpfförmiges, fast 3kg schweres Webgewicht, das aus einem ca. 2m breiten, 2m langen und noch rund 50cm tiefen Befund geborgen wurde (Kienlin u. a 2010). Es ist vorstellbar, dass es sich hierbei um ein Grubenhaus handelte, was Reste umliegender Pfostenlöcher bestätigen könnten. Doch deutet eine große Menge Hüttenlehm in der Grubenverfüllung eher auf den eingefüllten Wandversturz eines regulären Hauses hin. Das einzelne hier aufgefundene Webgewicht erlaubt jedenfalls nicht ohne weiteres eine Deutung des Befundes als Webstuhlgrube oder Webhaus. Eher hat man aufgrund der Fundlage in einem dicken Paket verbrannter Siedlungsreste den Eindruck, dass das Webgewicht hier kurz nach einem Brand entsorgt wurde.

Zwei weitere, etwas leichtere pyramidenstumpfförmige Webgewichte stammen aus einer benachbarten trapezförmigen Grube. Auch in diesem Fall muss man wohl von einer sekundären Deponierung ausgehen. Da die erwähnten Funde im nord-östlichen Teil des Geländesporns von Janowice gefunden worden sind, ist es denkbar, dass in diesem Bereich eine gesondert genutzte Zone innerhalb der Siedlung lag.

Kohlenstoffisotopie: Naturwissenschaftliche Datierung mit 14C

Im Rahmen des Projektes wurde eine Serie von 14C-Datierungen von den untersuchten Fundorten angefertigt. Insgesamt liegen über 30 Datierungen vor, die der Bronzezeit und der frühen Eisenzeit angehören (Kienlin u. a. 2010; 2013).

Ein Holzkohle-Datum von der Sohle einer Gruben aus der Siedlung von Janowice datiert in das 19.-17. Jh. v. Chr. Dieses Datum markiert den Beginn der Serie. Es entspricht gut der Phase Bronzezeit A2 und passt zu der aus der Grube geborgenen Keramik, Bruchstücke einer schnurverzierten Amphore. Daten des 16.-13. Jh. v. Chr. stammen aus den Siedlungen in Janowice (AZP 106-65 Nr. 61) und Wróblowice (AZP 106-65 Nr. 57) und weisen auf einen den Phasen Bronzezeit B2 bis Hallstatt A1 entsprechenden Zeitabschnitt.

Eine nächste Gruppe bilden Datierungen aus Befunden, die anhand der Keramik der zweiten spätbronzezeitlichen Phase der Siedlung in Janowice und der spätbronzezeitlichen Phase in Zakliczyn (AZP 106-64 Nr. 8) zugeordnet werden (Ha A). Diese Daten liegen im Bereich 13.-11. Jh. v. Chr. Die Inventare aus Janowice, die auch charakteristische Merkmale für Hallstatt B aufweisen, erwiesen 14C-Daten aus dem 13.-9. Jh. v. Chr. Die Befunde der letzten Keramikphase in Janowice und Wróblowice schließlich liegen auf dem Hallstatt-Plateau und ergeben nur ein ungefähres Bild der absoluten Zeitstellung dieses jüngsten Siedlungshorizontes des 8.-5. Jh. v. Chr.

Ebenso wenig wie die Keramikentwicklung, die über die zur zeitlichen Gliederung vorgeschlagenen Phasen hinweg kontinuierlich verläuft, erlauben es die 14C-Daten, einzelne Befunde exakt zu horizontieren oder in präzise zeitliche Abfolge zu stellen. Dem steht auf Seiten der 14C-Daten schon das verwendete Probenmaterial entgegen - notgedrungen Holzkohle, wenn auch wohl meist von kurzlebigen Hölzern. Auf beiden Wegen erfolgt also die zeitliche Einordnung daher in recht breiten Horizonten.

Marta Korczyńska

 

Befund auf der Fläche von Wróblowice

LITERATUR

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U. Bąk, Zabytki prahistoryczne z badań wykopaliskowych przeprowadzonych w 1993 roku w Zawadzie Lanckoroń skiej, woj. Tarnów, stan. 1 "Zamczysko". Acta Archaeologica Carpathica 33, 1995-1996, 51-84.

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